Veröffentlicht am

Marina Schulze

Friederike freigestellt
Die Künstlerin befasst sich ihren großformatigen Gemälden mit Oberflächen, die sie einer genauen Untersuchung unterzieht. Aufgrund einer stark vergrößerten Darstellung treten die Strukturen und Farben hervor, werden zu Falten oder Erhebungen, Verfärbungen oder Verkrustungen einer unbekannten Landschaft. Ein Vexierspiel zwischen Abstraktion und Hyperrealität entsteht, bei dem Alltägliches den Blick irritiert und fesselt.

In der Ausstellung in Lehrte steht das Portrait einer schätzungsweise 1250 Jahre alten Eiche im Fokus, die den Namen Friederike trägt. Sie steht im Hasbruch im Oldenburger Land, der bereits im 19. Jahrhundert von Malern entdeckt wurde. Marina Schulze hat die Eiche im Laufe eines Jahres bei unterschiedlichen Witterungs- und Lichtverhältnissen aufgesucht und Farbeindrücke in subjektiven Aquarellen festgehalten. Im Atelier sind daraus 1250 einzelne Farbkarten in Postkartengröße entstanden, die erstmals in einer Wandinstallation, ergänzt durch Gemälde, gezeigt werden. Das analytische Portrait lässt den farblichen Reichtum eines einzigen Baumes im Zyklus der Jahreszeiten hervortreten.

Marina Schulze hat an der Hochschule für Künste in Bremen bei Karin Kneffel, bei der sie Meisterschülerin war, und Katharina Grosse studiert. Sie lebt und arbeitet in Bremen und ist in zahlreichen Ausstellungen mit ihren Werken vertreten.

Eröffnung: Freitag 9. Februar 2024, 19.00 Uhr
Begrüßung:
3. stellv. Bürgermeister Ronald Schütz
Einführung:
Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte
Dauer der Ausstellung: bis 7. April 2024

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Veröffentlicht am

Alexia Krauthäuser

Crash


In den Gemälden wie Collagen werden Räume und Begegnungen geschildert, die sich einer genauen Verortung und zeitlicher Einordnung entziehen. Einzelne Figuren scheinen zu einer Expedition in unbekannte Dimensionen oder Zeitalter aufgebrochen zu sein und schweben im Raum. Andere Personen oder Tiere wirken wie Beobachter oder Beobachtete in einer Studie mit unbekanntem Inhalt, wobei die Perspektive nicht eindeutig ist.

Der mit Versatzstücken aus der Realität versehene Bildraum, der in verschiedene Flächen und Volumen zergliedert ist, bleibt rätselhaft. Fließende Farben treffen auf strukturierte Formen, bilden scharfe Grenzen oder scheinen sich in einem Prozess stetig zu verbinden und zu verändern. Die Bewegung erfasst dabei einen Teil der Bildinhalte und Figuren, während andere in einer starren Position verharren. Die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Handlungsebenen kann sich auf Vergangenes wie Zukünftiges beziehen.

Alexia Krauthäuser arbeite mit hochpigmentierter Lasurfarbe, die sie in zahlreichen Schichten übereinander aufträgt und zum Teil wieder entfernt. Die Transparenz der Farbe lässt untere Schichten sichtbar und erzeugt so eine Räumlichkeit, die keine Festigkeit besitzt, sondern atmosphärisch wirkt.

Die aus Bergisch Gladbach stammende Künstlerin hat in Münster und Düsseldorf Bildende Kunst studiert. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Eröffnung:
Freitag, 24. November 2023, 19.00 Uhr
Begrüßung:
stellv. BürgermeisterRonald Schütz
Einführung:
Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte

Dauer der Ausstellung: bis 04. Februar 2024

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Veröffentlicht am

Andrea Wilmsen

B.ODE / In my Castle

Die Fotografin setzt sich in ihren subtilen Werkreihen mit der Wahrnehmung an der Schnittstelle zwischen Raum und Segment, Innensicht und Ausblick auseinander.

Die Werkreihe B.ODE ist im gleichnamigen Museum in Berlin entstanden. Wilmsens Fokus richtet sich nicht auf die dort ausgestellten Exponate, sondern auf die Struktur des musealen Raums. Raumecken, Wandflächen und technische Kontrollgeräte erhebt sie zum puristischen Bildmotiv von hoher Farbbrillanz. Die Besonderheit eines jeden Raumes wird spürbar. Dabei geht der sinnliche Reiz der Oberflächen mit den abstrakt wirkenden Bildausschnitten eine Verbindung ein, die Gemessenheit vermittelt, statt kühler Funktionalität.

Bei einem längeren Aufenthalt in Chicago entstand die Werkreihe „In my Castle“, die den Blick aus der 46. Etage eines Hochhauses auf die Stadt eröffnet. Die Entrücktheit vom alltäglichen Straßenleben war jedoch nicht gewollt, sondern dem Corona bedingten Lockdown geschuldet. Die Ausblicke in die Ferne kontrastieren spürbar mit den Rastern der Fensterrahmen, die symbolisch für die Begrenzung ihrer Bewegungsfreiheit stehen.  Statt des vibrierenden Lärms der Großstadt scheint die Stille im Inneren des Raums bis nach außen in die Straßenschluchten und gegenüberliegenden Häuser zu sickern, während die Sehnsucht anderen zu begegnen wächst.

Die Arbeit von Andrea Wilmsen wurde vielfach ausgezeichnet und ist auf internationalen Ausstellungen zu sehen.

Eröffnung:
Freitag, 15. September 2023, 19.00 Uhr
Begrüßung:
Bürgermeister Frank Prüße
Einführung:
Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte

Dauer der Ausstellung: bis 19. November 2023

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Finissage mit Ausstellungsrundgang mit Andrea Wilmsen: Sonntag, 19. November 2023, 16.00 Uhr

Veröffentlicht am

Johanna K Becker

Gras ist grüner

Wie Miniaturlandschaften, die sich nicht in der Horizontalen erstrecken, sondern turmartig in die Höhe wachsen, wirken die Objekte der Künstlerin. Pflanzen, amorphe Gebilde, Lebewesen und Häuser drängen sich auf treppen- oder tischartigen Gestellen, reichen über deren Ränder hinaus als sei flüssiges Material in einem Prozess erstarrt.
Exotische Landschaften wirken wie unter einer Glasglocke, sind jedoch in Polyestergießharz eingeschlossen, Seifenblasen materialisieren sich zur festen Substanz bevor sie verwehen. Zwischen angehaltener Entwicklung und verhinderte, Zerfallsprozess entsteh eine morbide, mitunter auch humorvolle Ambivalenz, die bei der Präsentation durch den Raumbezug verstärkt wird. Die ungewöhnliche, barocke Formensprache entsteht dabei aus Polymeren, aus denen die Elemente einzeln geformt und zusammengefügt, bemalt oder komplett mit einer Farbe überzogen werden.
Die Zeichnungen mit ihrer filigranen Anmutung zeigen eng verwobene pflanzliche Gebilde, die mit ihrem üppigen Wachstum den Glassturz oder das Gewächshaus, in dem sie dargestellt sind, vollständig ausfüllen.
Andere, schichtweise übereinander getürmte Landschaften balancieren auf kleinen Schalen oder Stilgläsern wie ein exotischer Augenschmaus, der zum Naschen einlädt. Doch bleibt ungewiss, ob in dem Gewimmel graphischer Strukturen nicht auch die Gefahr verbotener Früchte lauert.
Johanna K Becker lebt und arbeitet in Münster, wo sie Bildende Kunst studiert hat.

Eröffnung:
Freitag, 30. Juni 2023, 19.00 Uhr
Begrüßung:
3. stellv. Bürgermeister Ronald Schütz
Einführung:
Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte

Dauer der Ausstellung: bis 10. September 2023

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Veröffentlicht am

Claudia Mitzinneck

Wohin?

Hannover, Georgengarten 2023,
76 x 57 cm, Aquarell

Motivstränge wie Stadtpläne und Straßenansichten, Landkarten und Landschaften durchziehen das Werk von Claudia Mitzinneck bereits längere Zeit. Seit 2020 entstehen  transparente, teils großformatige Aquarelle, die gegenüber den Gemälden mit ihren opaken Oberflächen und intensiven Farbigkeit neue Darstellungsmöglichkeiten eröffnen. In zarten Farben überlagern sich wie gerastert wirkende Planansichten und Häuserfassaden einzelner Straßen mit ornamenthaften Stückverzierungen und Pflanzenformen.  Aufsicht und Ansicht werden wie in Kippbildern miteinander verschränkt, so dass Räumlichkeit auf verschiedenen Ebenen sichtbar wird, ohne die klassische Zentralperspektive zu verwenden.
Stets sind es konkrete Städte und Landschaften, die Claudia Mitzinneck in ihren Werken thematisiert, ihr früheres Wohnumfeld in Berlin Kreuzberg oder ihr neuer Lebensmittelpunkt in der Uckermark. Hinzu kommen aktuelle Werke zu ihrer Geburtsstadt Hannover, die mit ihren transparent angelegten Farbflächen, die vom weiß gelassenen Papier unterbrochen werden, eine rhythmisierte Komposition von großer Leichtigkeit bilden. Details auf der einen Seite und große Landschaftsausschnitte auf der anderen Seite gehen eine Verbindung ein, die Nähe und Ferne zugleich im Bild erzeugen und so Vertrautes mit Sehnsuchtsvollem in Einklang bringen.
Claudia Mitzinneck hat Bildende Kunst in Stuttgart und Braunschweig studiert. 2009 hat sie erstmals Werke in der Städtischen Galerie Lehrte präsentiert.  

Eröffnung:
 Freitag, 21. April 2023, 19.00 Uhr
Begrüßung:
 3. stellv. Bürgermeister Ronald Schütz
Einführung:
 Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte

Dauer der Ausstellung: bis 25. Juni 2023

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Veröffentlicht am

Bert Haffke / Ralph Kull

Temporäre Horizonte

Beide Künstler arbeiten unabhängig voneinander, schaffen in gemeinsamen Ausstellungen aber immer wieder einen Dialog zwischen ihren Arbeiten und dem Raum. Dabei werden grundsätzliche Fragen nach der Wahrnehmung und Bildhaftigkeit durch Farbe und Form, Motiv und Material gestellt.
Bert Haffke arbeitet mit Grundformen, dem Kreis, Quadrat, Kreuz oder Rechteck. Als schwarzes oder weißes Objekt auf der Wand platziert oder durch Metallrahmen, durchsichtigem Plexiglas oder Leuchtstoffröhren um rissen, entstehen minimalistische Setzungen. Dabei wird die Wand des Ausstellungsraumes selbst einbezogen, in dem sie zum Objekt oder zur Leerstelle im Kunstwerk wird.
Ralph Kull unterzieht die Malerei in seinen großformatigen Werken einer Überprüfung. Die Frage nach der Bildillusion in Gemälden, den Grenzen und Täuschungen der Wahrnehmung wird im Motiv des Vorhangs thematisiert. Aber auch die Kombination aus Objekt und Bild verweist auf die Inszenierung von Bildern mit realen und künstlerischen Mitteln.
Die sehr unterschiedliche Arbeitsweise beider Künstler reflektiert jeweils in anderer Form die künstlerischer Wirkung tradierter Symbole und Bildaussagen. Dabei gelingt ihnen, statt Varianten bereits vorhandener Motive, eine Brechung eingespielter Wahrnehmungsstrukturen zu erzeugen. Ihre Werke erfordern einen frischen Blick und lassen Vertrautes neu und ungewohnt erscheinen.

Eröffnung: Freitag, 17. Februar 2023, 19.00 Uhr
in der Städtischen Galerie Lehrte, Alte Schlosserei 1

Begrüßung:
3. stellv. Bürgermeister Ronald Schütz

Einführung:
Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte

Dauer der Ausstellung: bis 16. April 2023

Bert Haffke: o. T. (irish cross), 2021
Ralph Kull (Detail): ohne Titel, 2022

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Am 14., 15. und 16. März ist die Galerie aufgrund einer Veranstaltung geschlossen.
Am 10. April (Ostermontag) ist die Galerie geschlossen.

Künstlergespräch:
Sonntag 16. April2023, 16:00 Uhr

Veröffentlicht am

Ursula Krämer


Kann man etwas finden, von dem man nicht weiß, was es ist?

Im Wandel,2022 Acryl/Öl auf Leinwand 140x120cm

In ihren Gemälden und Collagen bezieht sich Ursula Krämer auf reale Objekte aus dem Alltag sowie auf Tier- und Pflanzenformen. Doch werden die Motive aus dem ursprünglichen Zusammenhang gelöst, verändert und in einen abstrakten Hintergrund gebettet. In den Gemälden wechseln gestischer und flächiger Farbauftrag, wobei subtile Farbklänge und ungewöhnliche Farbkombinationen auftreten. Der Prozess der Abstraktion vom ursprünglichem Gegenstand wird durch stark veränderte Größenverhältnisse verstärkt bis die Formen Eigenständigkeit erlangen und frei im Farbraum schweben. Meist wird eine Thema seriell bearbeitet und variiert, doch kann jedes Bild stets für sich selbst bestehen.
Die Collagen stellen einen zweiten Arbeitsschwerpunkt dar, der durch kleinere Formate gekennzeichnet ist. Die gerissenen Papierformen mit ihren unregelmäßigen Rändern lassen ebenfalls eine Verbindung zu realen Objekten erkennen. Sie bestehen aus farbigen Papieren und werden zum Teil malerisch und fotografisch bearbeitet. Die Werke zum Thema „Warten auf Erleuchtung“ fungieren als eine Art Fingerübung oder Scherzo und schaffen Raum und Zeit für neue Ideen und Projekte zwischen den malerischen Arbeitsphasen.
Die im Alltag eher unspektakulären Gegenstände gewinnen in den Arbeiten von Ursula Krämer eine Präsenz und Ausstrahlung, die ihnen eine Wesenhaftigkeit verleiht. Eine Begegnung mit dem Objekt, vor allem aber mit dem künstlerischen Prozess wird möglich, die den Blick auf den Alltag verändert und Unerwartetes bereithält.

Eröffnung: 
Freitag, 25. November 2022, 19.00 Uhr
in der Städtischen Galerie Lehrte, Alte Schlosserei 1

Begrüßung:
Bürgermeister Frank Prüße

Einführung:
Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte


Dauer der Ausstellung: bis 5. Februar 2023

Finissage mit Künstlergespräch
Sonntag, 5. Februar 2023 16:00 Uhr

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Veröffentlicht am

Zapomnēni / Vergessen

Lena Knilli, Vergessen (Muster), 2020, Tinte und Kreide auf Papier

Jana Kasalová, Lena Knilli, Sybille Loew, Katerina Šedá

Vier künstlerische Positionen aus Tschechien, Österreich und Deutschland befassen sich mit verschiedenen Konzepten und Medien mit dem Thema „Vergessen und Erinnern“. Die Dimension des Vergessens im individuellen wie familiären Kontext, hinsichtlich gesellschaftlicher und politischer Veränderungen zu betrachten, macht den Einfluss des Gedächtnisses auf das Dasein und die Identität des Einzelnen bis hin zu Staaten sichtbar.

Jana Kasalová beschäftigt sich mit Ortsbezeichnungen, die als Erinnerungsträger fungieren, aber je nach politischer Situation austauschbar bzw. zerstörbar sind. Im tschechisch-deutschen Grenzgebiet haben Namen Spuren hinterlassen, obwohl die Dörfer und ihre Bevölkerung nicht mehr existieren. 

Lena Knilli verbindet wissenschaftliche mit künstlerischen Ausdrucksformen zu einer Anatomie des Vergessens. Für ihre Collagen nutzt sie Scans des menschlichen Gehirns, die physiologische Veränderungen des Gewebes bei Demenzerkrankungen zeigen. 

Sybille Loew stickt die Namen, das Alter und Sterbedatum von anonym verstorbenen und beerdigten Menschen auf kleine Schilder. Damit schafft sie einen Anlass zum Nachdenken über die Vereinzelung des Menschen in der globalisierten Gesellschaft und zum Gedenken. 

Katerina Šedá hat ein Zeichenprojekt mit ihrer Großmutter Jana durchgeführt, die nach ihrer Pensionierung und dem Tod ihres Ehemanns in Lethargie verfallen war. Aus der Erinnerung entstanden einfache Zeichnungen, die den Lagerbestand des Haushaltswarengeschäfts rekonstruierten, in dem die Großmutter 33 Jahre tätig gewesen war.

Jana Kasalová: Wolfsgrub (Ausschnitt), 2011, Mixed Media auf Papier

Nach Stationen im Künstlerhaus Wien und im Österreichischen Kulturforum in Prag ist die Ausstellung erstmals in Deutschland in der Städtischen Galerie Lehrte zu sehen.

Eröffnung: 
Freitag, 16. September 2022, 19.00 Uhr

Begrüßung:
Bürgermeister Frank Prüße

Grußwort:
Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur, Region Hannover

Einführung:
Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte


Dauer der Ausstellung: bis 20. November 2022

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Künstlerinnengespräch:
mit Lena Knilli und Sybille Loew
Sa. 17.September 2022 11.00 Uhr

Die Ausstellung wird gefördert durch die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkasse Hannover.

Städtische Galerie Lehrte

Städtische Galerie Lehrte
Alte Schlosserei 1
31275 Lehrte

Veröffentlicht am

Petra Fiebig

Ein Blick in die Zimmerecke

Petra Fiebig – Im Zimmer, 2018, Bleistift auf Leinwand und Karton

Die Werke von Petra Fiebig bewegen sich zwischen Skulptur und Zeichnung, denn die Alltagsobjekte werden zeichnerisch auf Leinwand und Papierkuben in Originalgröße erfasst. Das birgt einen Irritationsfaktor, da die Zeichnung traditionell ein intimes Format ist, bei dem Objekte, Personen und Landschaften in verkleinertem Maßstab wiedergegeben werden. Die Inszenierung der Arbeiten im Raum unter Einbeziehung realer Gegenstände und der vorhandenen Architektur erzeugt ein Wechselspiel zwischen Zwei- und Dreidimenstionalität sowie zwischen Kunst und Alltag. Das Fehlen von Farbigkeit in Verbindung mit einer detailreichen Darstellung der Objekte verändert die Wahrnehmung von Oberflächen, Materialität und Stofflichkeit.

Während in virtuell generierten Bildwelten eine größtmögliche Illusion von Realität angestrebt wird, gepaart mit der Unmöglichkeit der physischen Raumerfahrung, geht Petra Fiebig den umgekehrten Weg. Die Begegnung mir abstrahierten Objekten wird im realen Raum zu einem Erlebnis, das nicht nur über den Sehsinn erfolgt, sondern die körperliche Wahrnehmung über die Bewegung im Raum einbezieht. Mit minimalen Materialaufwand und zeichnerischen Akkuratesse ermöglicht die Künstlerin einen Blick auf die alltägliche häusliche Umgebung, der Distanz schafft zu Objektfetischismus und Massenprodukten.

Petra Fiebig lebt und arbeitet in Bremen.

Eröffnung: 
Freitag, 8. Juli 2022, 19.00 Uhr

Begrüßung:
Bürgermeister Frank Prüße

Einführung:
Julienne Franke, Städtische Galerie

Dauer der Ausstellung:
8. Juli – 11. September 2022

Öffnungszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Künstleringespräch:
Sonntag, 11. September 2022 16:00 Uhr

https://www.petrafiebig.de/

Veröffentlicht am

Katrin Roeber


jetzt und noch

Gesteins IIX, 2021, 80 cm x 70 cm, Holzschnitt und Malerei: Acryl und Öl auf Leinwand 3. Zustand

Die Überlagerung von Bildern ist ein zentrales Thema in den Arbeiten von Katrin Roeber, sowohl in ihren Gemälden als auch in ihren Collagen und Rauminstallationen. Dabei stellen die verschiedenen Bildebenen Bezüge zu unterschiedlichen Zeiträumen her, so dass sich Vergangenes und Gegenwärtiges wie in einem Sediment im Bild als Farbspuren und graphische Zeichen ablagert.

Zwei Themen sind in der Ausstellung in Lehrte zentral, Felsformationen und Das Watt an der Nordsee. So unterschiedlich diese landschaftlichen Bezüge zunächst wirken, sie stehen erdgeschichtlich durchaus in einer Beziehung zueinander. In den monumentalen Felsen finden sich versteinerte Relikte der Urzeitmeere, Gehäuse von Schnecken und Muscheln wie Zeitkapseln einer versunkenen Watt. Das Watt hingegen ist unbeständig und unterliegt einem täglich sichtbaren Rhythmus von Veränderungen.

Die Beschäftigung mit Prozessen und deren Spuren in der Natur, aber auch aufgrund menschlichen Handelns, strukturiert die Arbeit von Katrin Roeber. Sie findet ihren Ausdruck in transparent wirkenden Gemälden mit intensiven Farben oder Collagen aus Radierungen, Holzschnitten und Zeichnungen, die Resonanzräume für Vorstellungen und Erfahrungen bilden. Eine einzigartige Zeitreise wird möglich, die ohne illusionistische Nachahmung auskommt, dafür aber historisches mit ästhetischen zu einem besonderen Erkenntnisfeld verknüpft.

Die aus Friesland stammende Katrin Roeber hat in Braunschweig und Düsseldorf Freie Kunst studiert. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Eröffnung: 
Freitag, 6. Mai 2022, 19.00 Uhr
Begrüßung: 
Bürgermeister Frank Prüße
Einführung: 
Julienne Franke, Städtische Galerie Lehrte

Dauer der Ausstellung: bis 1. Juli 2022
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Künstlergespräch: 1. Juli 2022, 17.00 Uhr